Der Zug fährt eine dreiviertel Stunde durch die Stadt, bis er am Bahnhof ankommt. Wolgograd zieht sich an der Wolga in die Länge. Unser Hostel ist einen Kilometer vom Bahnhof entfernt und liegt im absoluten Zentrum, in der fünften Etage eines Hochhauses an der „Straße der Helden“. Weiterlesen
Kategorie-Archiv: Die Suche nach Lenin
Stalin – und dann?
Um 18:08 an diesem trüben Mai-Dienstag erleichtert sich mein Darm nach kurzer, aber schmerzhafter Ankündigung in die Toilette im Keller der Sportsbar von Gori in der Stalin-Allee Nr. 11. Die Bar hat Wi-Fi, aber keine Toilettenbürste. Mir ist es recht. Nach mir die Sintflut, muss sich Stalin auch gedacht haben. Weiterlesen
Stalins Staub
Gori liegt ca. 100 Kilometer westlich von Tbilisi und hat seine Bekanntheit dadurch erreicht, dass hier Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili am 16. Dezember 1878 geboren wurde. Abgesehen davon entschieden sich 2008 im Kaukasuskrieg hier die Russen zum Rückzug. Das Stalinmuseum gibt es immer noch, also müssen wir es besuchen. Weiterlesen
Eine unverarbeitete Geschichte
Wie soll man den Mord an zwei Millionen Menschen begreifen können? Wie soll man nachvollziehen, was solch eine Tragödie bei Verwandten, Bekannten, Überlebenden ausgelöst hat? Wie kann man diese Geschichte kurz und zusammenfassend erläutern, wenn sie eben nicht nur mit der Leugnung durch die Türken und dem Gedächtnis der Armenier zu tun hat, sondern auch mit den damaligen weltweiten politischen Verstrickungen, in deren Konsequenz das Töten von über zwei Millionen Armeniern, Assyrern und Griechen als Kollateralschaden hingenommen wurde? Weiterlesen
Russlands Riviera
Vor 27 Jahren legte mein Opa fest, daß er die Fotos entwickeln würde. Das sei nötig, denn der Filmtransport hätte nicht richtig funktioniert; wenn man die Filme in die Entwicklung geben würde, kämen garantiert keine brauchbaren Bilder heraus. Im Hotel “Tschemschuschina” wurden die Filme unter der Bettdecke aus der Kamera genommen und lichtsicher verpackt. Am Ende gab es kein einziges Foto, denn alle Filme waren doch vor der Entwicklung belichtet.
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Sotchi-Soufflee
Wieder mal weiß ich mir nicht anders zu helfen, als die zahlreichen Eindrücke, diesmal aus Sotchi am Schwarzen Meer, in kurze, möglicherweise polemisierende Sätze zu pressen. Aber Polemisierung ist in heutiger Zeit ja nichts ungewöhnliches, also: Weiterlesen
Ukraine-Stakkato
Die folgenden Zeilen sind sicher politisch unkorrekt und in jedem Fall unsortiert, aber so fanden sie den Weg in mein Notizbuch während der Zugfahrt nach Sotchi. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit: Weiterlesen
Kharkov- Ukraine- Welt: Ein Essay
Das Verblüffende an den russischen Separatisten ist, dass man sie im Stadtbild nicht wahrnimmt. Wären da nicht die zehn Omas und Opas, die mit ihrer Fahne der russischen Armee vor dem Lenindenkmal sitzen. Für wenige Stunden ist ein weiterer Stand aufgebaut, dessen Fahnen das Orange-Schwarz gestrichene mit dem bekannten Rot ergänzen. Rechts die Fahne der UdSSR, links die Fahne der ukrainischen Arbeiterpartei. Neben Hammer und Sichel wird diese um den Namen der Partei ergänzt.
Wir setzen uns etwas abseits auf die Sockeltreppe und trinken zuvor erworbenen Kaffee. Die Sonne wärmt den Rücken.
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Die Besetzung Kharkovs
Kharkov ist eine Metropole mit zwei Millionen Einwohnern im Nordosten der Ukraine, ca. 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Eine pro-europäische Episode über „die Ereignisse“, wie man das hier nennt, ist folgende: Als die Krim „heim ins Reich“ geholt wurde (auch diese Aussage ist nicht von mir), hatte auch Kharkov mit den Auswirkungen des russisch-ukrainischen Konflikts zu kämpfen. Diese Auswirkungen stellten sich so dar, als dass eine nicht geringe Anzahl angeblich einheimischer Anhänger eines Anschlusses der Stadt an die Russische Föderation ein Verwaltungsgebäude besetzten. Weiterlesen
Demonstration in Kharkov
Nachdem wir heute in Kharkov angekommen sind, erhielten wir die Information, heute würde „was gehen“, sprich: 18 Uhr solle auf dem Platz der Unabhängigkeit, dessen Denkmal erst vor zwei Jahren errichtet wurde, eine Demonstration „Pro Ukraine“ stattfinden. Also hin da, Kamera nicht vergessen.
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